Achtsames Dehnen – Rückenübung „auf em Bänkle“

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein)

Übung: Achtsames Dehnen für den Rücken

Heute starten wir mit einer Dehnübung für den Rücken „auf em Bänkle“. So funktioniert’s: Mit geradem Rücken auf die Stuhlkante setzten und die Hände rechts und links neben euch legen. Die Füße sollten im 90-Grad-Winkel stehen. Schließen Sie die Augen, ziehen Sie die Wirbelsäule nach oben. Den Atem spüren.

  • Nun beim Einatmen beide Arme über die Seite weit nach oben ziehen,
  • beim Ausatmen den Oberkörper nach rechts und nehmt die Arme wieder nach unten drehen – die rechte Hand landet rechts hinter Ihnen, die linke Hand auf dem rechten Knie
  • beim Einatmen in der gleichen Position die Wirbelsäule lang ziehen und
  • beim Ausatmen noch ein bisschen weiter in die Rotation gehen,
  • beim nächsten Einatmen nach vorne drehen und


Jetzt die andere Seite:

  • Beim Einatmen beide Arme noch einmal über die Seite weit nach oben nehmen,
  • beim Ausatmen drehen Sie den Oberkörper nach links und nehmen die Arme wieder nach unten – die linke Hand landet links hinter Ihnen auf der Bank, die rechte Hand auf dem linken Knie.
  • Beim Einatmen in der gleichen Position die Wirbelsäule lang ziehen und
  • beim Ausatmen noch ein bisschen weiter in die Rotation gehen.
  • Beim nächsten Einatmen nach vorne drehen.

 

Rückblick und Ausblick

Und wenn Sie jetzt schon so gemütlich auf dem Bänkle sitzen, möchten wir Sie dazu einladen, nicht nur Ihren Körper zu drehen und zu dehnen, sondern auch Ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Nutzen Sie die Pause für einen Rückblick auf die vergangenen Wochen und einen Ausblick in die Zukunft.

  1. Was waren die größten Glücksmomente in den letzten Wochen?
  2. Welche Gedanken nehmen momentan am meisten Platz ein?
  3. Habe ich mich genügend für meinen Körper und mein seelisches Wohlbefinden gesorgt?
  4. Wie zufrieden war ich auf einer Skala von 1 bis 10?
  5. Habe ich die Woche etwas unternommen, an das ich mich noch lange erinnern werde?

 

Die Natur hilft uns dabei, uns immer wieder zu erden und Glücksmomente wahrzunehmen. Auch in schwierigen Lebenssituationen, wie dieser Briefausschnitt zeigt, den Rosa Luxemburg aus der Haft schrieb:

O bitte, beachten Sie doch diesen herrlichen Tag! Vergessen Sie nicht, wenn Sie noch so beschäftigt sind, wenn Sie auch nur in dringenden Tagwerk über den Hof eilen, vergessen Sie nicht, schnell den Kopf zu heben und einen blick auf diese riesigen silbernen Wolken zu werfen und auf den stillen blauen Ozean, in dem sie schwimmen.

Beachten Sie doch die Luft, die von leidenschaftlichem Atem der letzten Lindenblüten schwer ist, und den Glanz und die Herrlichkeit, die auf diesem Tage liegen, denn dieser Tag kommt nie, nie wieder! Er ist Ihnen geschenkt wie eine vollaufgeblühte Rose, die zu Ihren Füßen liegt und darauf wartet, dass Sie sie aufheben und an Ihre Lippen drücken.

(Rosa Luxemberg, in einem Brief an Hans Diefenbach vom 6.6.1917 aus der Festungshaft)