Blauer Himmel, Sonnenschein,
mit Gott und sich zufrieden sein,
Glücksgefühl durchströmt den Geist,
ein Atemhauch, der Stille heißt,
Herz und Sinne ruhen entspannt,
ein leichter Wind streicht übers Land,
mit Aug‘ und Ohr die Pracht erfassen,
und so die Seele baumeln lassen.
(Oskar Stock)
Viele von uns verbringen den Alltag vorwiegend sitzend oder in krummer Haltung. Oft schmerzen abends die Schultern und der obere Rücken. Beim lockeren Wandern können die Arme leicht schwingen und die Muskeln entspannen sich. Mit unseren beiden Übungen, die sie auf einem schönen Aussichtsplätzchen, einer Waldlichtung oder an einem plätschernden Bachlauf, einbauen können, verstärken Sie den entspannenden Effekt ihrer Wanderung für Körper und Seele. Was kann es Besseres geben?
Übung 1: Die Arme und die Seele schwingen lassen
Stellen Sie sich aufrecht hin, die Beine sind hüftbreit geöffnet. Beugen Sie die Knie leicht und schwingen Sie dann die Arme mit kräftigen Bewegungen vor und zurück. Bei den ersten 15 Schwingen zeigen die Daumen nach vorne. Bei den nächsten 15 Schwüngen zeigen die die Daumen vorne nach außen und in der hinteren Endposition nach hinten.
Variante 1: Übungen im Einbeinstand schärfen Ihren Gleichgewichtssinn und trainieren gleichzeitig die Fuß- und Beinmuskulatur – insbesondere die Muskeln, die das Fuß- und Kniegelenk stabilisieren. Daher probieren wir nun die Armschwünge im Einbeinstand.
Variante 2: Wenn Sie sich sicher fühlen, dann nehmen Sie noch ein Bein dazu. Schwingen Sie im Einbeinstand auf dem rechten Bein den rechten Arm ist vorne, das linke Bein nach hinten. Anschließend das linke Bein wieder zurück und dabei der rechte Arm wieder nach vorne. Nach etwa 10 Schwüngen wird gewechselt.
Übung 2: Nach dem Himmel greifen
Stellen Sie sich aufrecht hin, die Beine sind hüftbreit geöffnet. Der Rumpf, also Rücken- und Bauchmuskeln sind lang. Strecken Sie beide Arme nach oben, die Handflächen sind abgewinkelt und zeigen ebenfalls nach oben. Nun drücken Sie abwechselnd die rechte und die linke Handfläche nach oben, wie wenn wir etwas sie an den Himmel kleben wollten.
Achten Sie bei der Übung auf eine gerade Haltung. Halswirbelsäule und Wirbelsäule bilden eine gerade Linie, der Blick geht nach vorne. Sie atmen ruhig und gleichmäßig, die Bewegungsabläufe sind langsam und fließend. Mit jedem Arm etwa 10 bis 15 Mal ausführen, anschließend Arme und Schultern ausschütteln.
Mondnacht
Es war, als hätt‘ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt‘.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
(Josef von Eichendorff)