Wünsch Dir
manchmal ein Verweilen
auf den Flügeln der Zeit
& einen Atemzug-lang
stille sein & lauschen
& lauschen dem Sound
uns‘rer Stadt.
Da bist Du & und pickst
mit den Ohren Regenpfeifer-
gesang & holst aus
dem Wirrwarr der Klänge
Vogelgezwitscher & schon
hast Du Dir
ein Geschenk gemacht.
(Monika Laakes)
Achtsamkeit durch Hören? Bedeutet das vor dem Hintergrund unserer lauten Welt nicht einen Gegensatz in sich? Wenn Lärm von allen Seiten auf uns einstürmt, wird er zum unabwendbaren Stress. Aber Hören und Hören kann zweierlei sein.
Beim achtsamen Hören ist es wichtig, die eigene Wahrnehmungen nicht zu bewerten und sich nicht von äußeren Umständen ablenken zu lassen. Deshalb nur diese eine Sache tun – Hören und Wahrnehmen, wie es sich anfühlt.
Hier ein paar Fragen, die Sie sich beim achtsamen Hören stellen können:
- Was höre ich genau jetzt?
- Welche Geräusche, Klänge und Töne in unmittelbarer Nähe, welche in der Ferne?
- Sind es viele Geräusche oder eher wenige?
- Welches ist das lauteste, das präsenteste, welches das leiseste?
- Hör in dich hinein; wie geht es dir bei diesem Geräusch?
- Kannst du das Geräusch genießen?
- Kannst du dich bei diesen Klängen konzentrieren oder fühlst du dich abgelenkt?
- Gibt es Geräusche, die Sie besonders gerne hören? Etwa die Tiere der Natur: das Vogelgezwitscher, die vorbeifliegende Bienen oder Mücke, das Hecheln Ihres Hundes?
Verweilen Sie deshalb auch einmal an einem Ort, an dem Tiere, etwa Vögel oder Insekten, besonders gut zu hören sind. Schließen Sie kurz die Augen und hören Sie genau zu:
- Aus welcher Richtung kommen die Stimmen?
- Sind es viele Tiere oder wenige?
- Sind die Geräusche in der Nähe oder eher weiter weg?
- Was lösen die Tierstimmen in Ihnen aus? (Sehnsucht, Unbehagen, Lebensfreude)
- Interessiert es Sie, wer sich da akustisch bemerkbar macht?
Jetzt im Frühjahr hört man den Gesang der Vögel, Frösche und Kröten, im Frühsommer das Gezirpe der Grillen, im Hochsommer verschiedene Heuschreckenarten.
Aus „Achtsamkeit in der Natur“ von Michael Huppertz & Verena Schatanek (Jungfermann-Verlag
Übrigens,:manchmal hört man mehr, wenn man mehr weiß. Wer sich näher mit Vogelstimmen beschäftigen möchte, findet Informationen auf https://www.deutsche-vogelstimmen.de/
Frühlingslied
- Leise zieht durch mein Gemüt
liebliches Geläute,
Klinge, kleines Frühlingslied
Kling hinaus ins Weite - Kling hinaus bis an das Haus,
wo die Veilchen sprießen!
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen. (Text Strophe 1 und 2: Heinrich Heine) - Sprich zum Vöglein, das da singt
auf dem schwanken Zweige,
und das Bächlein, das da klingt
dass mir keines schweige! - Schalle, Lied, wo’s grünt und blüht
hold im Abendscheine,
wieg‘ in süßen Schlummer dann
Röschen, das ich meine! (Text Strophe 3 und 4: Hofmann von Fallersleben)