Am Samstag, 13. April 2019 ging eine zwölfköpfige Wandergruppe unter der Leitung von Wanderführerin Sabine Weinmann zu den „Wachsenden Steinen“ und den Geotopen im Naturschutzgebiet Oberes Lenninger Tal. Start war der Bahnhof Oberlenningen.
Nach einem kurzen Stück auf dem Radweg leitete eine schmale Pfadspur die Wanderer direkt am Lauterkanal entlang in die blühenden Streuobsthangwiesen. Bereits im 18. Jahrhundert waren diese von großer Bedeutung im Lenninger Tal. Kurz danach wurde auch das erste Geotop, die Höllsternquelle am Ortsrand von Gutenberg erreicht. Lange war sie die Wasserversorgung des kleinen Weilers Krebsstein. Kleine Wiesenbäche und Wasserläufe fließen über neu entstandene Kalksinterbecken und präsentieren in Miniatur den Prozess der wachsenden Steine.
Bei hohem Grundwasserspiegel schießt das Wasser mit Gebrüll aus der darüber liegenden engen Höhle. Ein beeindruckendes Schauspiel bietet das Geotop der mächtigen Sinterterassen über die das Wasser der Weißen Lauter talwärts strömt. Besonders die flachen neueren Becken am Zusammenfluss von Donnbach und Weißer Lauter zaubern eine märchenhafte Wasserlandschaft.
Durch den Ort Gutenberg leicht aufwärts entlang der Weißen Lauter erreichte die Gruppe dann deren Ursprung – unterhalb der mächtigen Kalkriffe der Kesselwand. Steil, schmal, teils ausgesetzt, also fast alpin gestaltete sich der Anstieg zum „Gipfel“ der Kesselwand. Danach ging es weiter durch den Ort und zum überdachten Eingang der Gutenberger Höhle. In der Zwischeneiszeit war hier die Heimat u.a. von Höhlenlöwe, Bär, Wolf, Wiesent, Nashorn, Berberaffe.
Zurück am Albtrauf erreichte die Gruppe schließlich den abgesperrten Wanderweg zu den Wielandsteinen. Der Blick dort auf den Felssturz vom Januar 2015 ist beeindruckend, ebenfalls die Felsenkulisse ins Tobeltal.
Auf schmalen Serpentinen ging es unterhalb der Felskulisse abwärts weiter nach Oberlenningen. Zwischendurch wurde der Blick frei auf das Ausmaß des Felssturzes an den Wielandsteinen.
Früher als geplant wurde der Ortssrand von Oberlenningen wieder erreicht. Mit dem Blick zurück ins wilde Tobeltal ging dieser abwechslungsreiche, spannende und absolut gelungene Wandertag (trotz Schneefall zwischendurch) zu Ende.