Praktische Tipps zum Wandern im Winter

Weiß überzuckerte Landschaften, dazu oft winterliches Hochdruckwetter mit Sonnenschein und klarer Sicht – Wandern im Winter hat seinen Reiz. Allerdings gibt es bei der Tourenplanung und der Wahl der Ausrüstung einiges beachten. Karin Kunz, Wanderexpertin beim Schwäbischen Albverein gibt Tipps:

Angepasste Tourenplanung
Im Winter sind die Tage kurz, die Sonne geht spät auf und früh unter. Deshalb sollten auch die Touren kürzer sein als im Sommer. Während man im Juli noch um 21 Uhr bei Sonnenschein unterwegs sein kann, ist es im Winter oft um 16:30 Uhr schon stockdunkel. „Im Dunkel besteht die Gefahr sich zu verlaufen oder zu verletzen“, erklärt Wanderexpertin Karin Kunz. „Wer dennoch eine längere Tour plant, sollte deshalb schon bei Tagesanbruch loslaufen, besonders vorsichtig sein und auf jeden Fall eine Stirn- oder Taschenlampe mitnehmen.“

Achtung rutschig!
Im Winter sind die Wege oft vereist– vor allem in schattigen und steilen Waldstücken. Und auch wenn es nicht so kalt ist, besteht durch Nässe oft Rutschgefahr. „Wanderwege werden nicht geräumt und gestreut“, betont Karin Kunz. Sie rät deshalb zu gutem Schuhwerk mit einem ordentlichen Profil –auch beim Wandern in Mittelgebirgen und im Flachland.

Warm anziehen
Bei frostigen Temperaturen kühlt man auch beim Wandern schnell aus. Karin Kunz empfiehlt deshalb warme und atmungsaktive Funktionskleidung für den Winter. „Ziehen Sie mehrere Schichten übereinander an.“ Über die lange Unterwäsche kommt etwa ein Fleecepulli. Dann eine wasserdichte Winterjacke. Der Vorteil an diesem Zwiebellook: Bei einem schweißtreibenden Anstieg kann man eine Schicht wieder ausziehen, bei beißendem Wind zieht man sich eher eine Lage mehr drüber. Wichtig außerdem: Mütze, Schal und Handschuhe nicht vergessen!

Sonnenschutz im Winter
Die Sonnenbrandgefahr ist gerade im Winter besonders groß. Mit jedem Höhenmeter nimmt die Sonnenstrahlung zu. Schnee verstärkt die Strahlung zusätzlich. „Cremen Sie sich vor der Wanderung gut ein und verwenden Sie dafür eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor“, empfiehlt Wanderexpertin Kunz. „Und setzen Sie vor allem bei Schnee eine Sonnenbrille auf.“

Wanderrucksack mit Winterausrüstung
Neben einer guten Vesper gehört im Winter auch eine Thermoskanne mit einem warmen Getränk in den Rucksack. Dazu eine Outdoor-Sitzauflage. Damit lässt sich dann auch im Freien gut eine Pause einlegen.
Wer gerne mit seinem Handy oder einem GPS-Gerät navigiert, sollte unbedingt eine geladene Powerbank im Rucksack haben. „In der Kälte entladen sich Akkus sehr schnell, deshalb rate ich zudem, eine Wanderkarte als Backup mitzunehmen“, so Karin Kunz.

Wandern im Schnee
Liegt hoher Schnee, schützen Gamaschen vor unerwünschter Nässe im Schuh. Auch Schneeteller an den Wanderstöcken können dann hilfreich sein. Und wer gerne durch den Tiefschnee stapft, sollte es mal mit Schneeschuhen probieren. Der Schwäbische Albverein hat für diesen Winter einige Schneeschuhwanderungen im Angebot – als Gruppenangebote auf der Schwäbischen Alb oder ganz individuell rund um den Feldberg im Schwarzwald.


Schneeschuhwandern mit dem Schwäbischen Albverein

Schneeschuhwandern am Teckberg am Samstag, 14. Januar, mit Wanderführer Dieter Bounin

Schneeschuhwandern rund um Westerheim am Samstag, 4. Februar, mit Wanderführerin Ute Rehm

Schneeschuhwandern rund um den Feldberg. Termin, Ausgangspunkt und Route werden individuell mit Wanderführer Ralf Kille vereinbart. Möglich bis 31. März, solange Schnee liegt.

Schneeschuhsets (Schneeschuhe, Gamaschen und Stöcke) können geliehen werden. Kosten siehe Ausschreibungen.